Der Dankbare Dieb

Eine Deutsch als Fremdsprache Kurzgeschichte

Wir sind Detektive in Frankfurt am Main. Heute bekommen wir einen ungewöhnlichen Fall. Ein Mann betritt unser Büro und sagt: “Jemand hat mir meine Brieftasche gestohlen, aber seltsamerweise hat er mir alles Geld gelassen. Nur ein Foto meiner verstorbenen Frau fehlte.”

Wir untersuchen den Tatort, ein Café in der Innenstadt. Der Kellner erzählt uns, dass der Mann mit einer jungen Frau am Tisch saß. Sie wirkte sehr arm und aß nichts. Der Mann bezahlte alles und ging dann alleine.

Wir finden die Frau in einem nahegelegenen Park. Sie ist obdachlos. Zuerst ist sie misstrauisch, aber als wir ihr das Foto zeigen, bricht sie in Tränen aus. “Das ist meine Mutter”, sagt sie. “Sie ist vor Jahren verschwunden.”

Die Frau erklärt, dass sie den Mann im Café wiedererkannt hat. Er war früher ihr Nachbar und hat ihrer Mutter damals sehr geholfen, als sie krank war. Sie glaubt, er hat das Foto aus Dankbarkeit mitgenommen.

Wir konfrontieren den Mann mit unserer Theorie. Er schweigt lange, dann sagt er: “Ja, ich habe das Foto genommen. Ich danke ihrer Mutter jeden Tag für ihre Freundlichkeit. Sie war ein Engel.”

Wir geben ihm das Foto zurück. Er lächelt die Frau an und sagt: “Vielleicht können wir uns ja danken, indem wir uns gegenseitig helfen?”

Die Frau nickt. Wir verlassen den Park, aber stellen uns die Frage: Wird aus Dankbarkeit wirklich eine neue Freundschaft entstehen?

Fragen zum Textverständnis:

  1. Warum hat der Mann der Frau das Foto gegeben?
  2. Was dankt der Mann der Mutter der Frau?
  3. Glaubst du, dass die Frau und der Mann Freunde werden?

Alle Personen und Ereignisse in diesem Werk sind fiktiv. Ähnlichkeiten mit realen, lebenden oder verstorbenen Personen oder tatsächlichen Ereignissen sind rein zufällig.

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